Auf zum Singen: Freundeskreis-Vorsitzender Walter Waske (links) vor bald hold jauchzenden Gästen (Foto: Stefanie Waske)
Vorweihnachtliche Stimmung beim Freundeskreis Glas: Am 7. Dezember 2024 waren die Türen wieder für ein Adventsfenster im beschaulichen Weserort Boffzen geöffnet. Sie kennen die schöne neue Tradition des Adventsfensters (noch) nicht? Vereine und Familien laden ein, Nachbarn und auch alle anderen dürfen kommen, werden begrüßt, sind willkommen. In diesem Jahr gab es in Boffzen erstmals Einladungen für alle Tage, vom 1. bis zum 23. Dezember. Die einst kirchliche Initiative hat Kreise gezogen, immer mehr in den Bann gezogen.

Die Gäste können kommen: Glühwein, Kinderpunsch, Schmalzbrote abseits der Tische (Foto: Stefanie Waske)
Klar, dass der Freundeskreis nicht nur selbstgebackene Plätzchen, Schmalzbrote und „etwas Warmes“ zum Trinken vorbereitet hatte. In der früheren Bibliothek der Boffzener Grundschule hatte Stefanie Waske in der ersten Etage Pinsel, Stifte und Gläser vorbereitet, um spielerisch in die Kunst des Glasmalens einzuführen. Schließlich wurden in Boffzen Gläser nicht nur geblasen und gepresst, sondern auch kunstvoll bemalt. Von 1942 bis 1951 bestand gar ein eigener Betrieb, bekannt als Oberweser Glas- und Porzellan-Malerei GmbH, geleitet von Robert Meyer. Jeder konnte sich ausprobieren, ein, zwei Gläser gestalten, so auch ein schönes Weihnachtsgeschenk schaffen, einen Merkposten friedliches Tuns für andere.

Stefanie Waske führte in die Kunst der Glasmalerei ein (Foto: Uwe Spiekermann)
Im Erdgeschoss wurde derweil geschwatzt und gesungen: Friedrich Eckebrecht hatte seine Gitarre mitgebracht, begleitete bekannte Weihnachtslieder für Jung und Alt. Auch Gedichte durften nicht fehlen: Klassiker von Eichendorff und Storm, von Morgenstern und Ringelnatz trug Uwe Spiekermann vor. Der Advent als Zeit der Innerlichkeit und Ruhe, Weihnachten als unfeindliches Friedensfest. Eine unstillbare Sehnsucht, die uns alle einen sollte. Darauf mehr als einen Glühwein, mehr als ein Schmalzbrot.
