Gedankengeflecht, Skulptur von Sina Mendler aus Bad Feilnbach.
Seit 2000 gibt es im Kalender des Glasmuseums in Immenhausen im Rhythmus von drei Jahren einen festen Termin: Eine Ausstellung, in der sich Glas-Künstlerinnen und -künstler sowohl einer fachlichen Jury als auch der Öffentlichkeit stellen. Im Jahr 2022 sind es 58 Personen, die ihre neuen Werke vorstellen.

Die Glasfreunde aus Boffzen suchen nach ihren Favoriten für den Immenhausener Glaspreis. Fotos: Brigitta Waske
Diese Ausstellung lockte nun auch die Boffzener Glasfreunde, und mit einigen Autos fuhr man an einem sonnigen Sonntag los. 97 Arbeiten unterschiedlicher Techniken sind in der Ausstellung zu sehen. Studio-Objekte, innovative Hohlglasgestaltungen als auch Flachglasarbeiten. Alle Reiseteilnehmer haben die Chance genutzt, beim Publikumspreis mit abzustimmen. Die Preisvergabe erfolgt bei der Vernissage am 17. September 2022 im Glasmuseum.
Dass in unserer Welt vieles aus den Fugen geraten ist, beschäftigt auch die Glaskünstler in ihren Arbeiten. Die Pandemie, der Angriff auf die Ukraine und die folgenden wirtschaftlichen Verwerfungen spiegeln sich in den Kunstexponaten dieser Ausstellung wider. Die immens gestiegenen Energiepreise machen den Künstlerinnnen und Künstlern zu schaffen – Glas im Ofen zu schmelzen, braucht hohe Temperaturen. Große, frei geblasene Objekte, sind daher weniger zu finden als zuvor. Stattdessen nutzen sie die Technik, bei der man Glas mit Hilfe eines Tischbrenners bearbeitet.
Unter sachkundiger Führung durch Erhard Siebert wurden den Teilnehmern aus Boffzen die einzelnen Techniken der ausgestellten Exponate erklärt. Beim anschließenden Kaffeetrinken mitten in der Ausstellung waren sich alle einig, dass sich der Besuch des Glasmuseums in Immenhausen mit der diesjährigen Kunstausstellung lohnt.
Die nächste Glasreise führt am 15. September zur Betriebsbesichtigung der Glashütte Schott nach Grünenplan.





Bruchstücke, Elvira Martens – Bartenshagen (oben von links), Die Spur der Perlen, Heidi Schmitt – Flensburg, Wird alles wieder gut? Alkie Osterland – Schwäbisch Gemünd, (unten) Eine Möve bin ich von keinem Land, Hermann Ritterswürden – Zwiesel und Begegnungen 2020.01, Heide Kemper – Dortmund.